In der Nähe der Glatt (Lage) wurde das Gebiet Tüfwis im Sommer 2023 im Rahmen der Biodiversitätsinitiative ökologisch aufgewertet. In den kommenden Jahren soll dort eine Blumenwiese entstehen, die Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Nahrung bietet. Eine Feuchtmulde dient als Lebensraum für Amphibien, Reptilien, Libellen und als Rastplatz für Watvögel. Das alte Vereinsgebäude veranschaulicht exemplarisch, wie Biodiversität im Siedlungsraum gefördert werden kann.

Das Projekt wurde vom naturemade star-Fonds von ewz mitfinanziert. So kommt das Engagement der Ökostromkundinnen und -kunden von ewz direkt der Natur zugute.

Unterstützt durch naturemade star-Fonds und ewz
Unterstützt durch den naturemade star-Fonds von ewz

Im 19. Jahrhundert prägten ausgedehnte Riedflächen die Ebene im Gebiet Tüfwis. Doch in den letzten 100 Jahren sind rund 90 Prozent solcher Feuchtgebiete im Kanton Zürich verschwunden – und mit ihnen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die verbliebenen, isolierten Restflächen reichen nicht aus, um den gefährdeten Arten, die auf Feuchtlebensräume angewiesen sind, langfristig die notwendigen Habitate zu bieten.

Tüfwies
Im Jahr 1895 prägten weitläufige Riedflächen das Gebiet (map.geo.admin.ch).

 

 

 

 

Das Projekt Tüfwis trägt zur Wiederherstellung verlorener Lebensräume bei. Durch das Abfräsen der Grasnarbe und die anschliessende Begrünung mit Schnittgut einer Riedwiese wurde das Gebiet grossflächig aufgewertet. Eine Feuchtmulde fördert Amphibien und dient als Rastplatz für Watvögel. Besonders im Herbst bietet sie sich zur Vogelbeobachtung an, wenn die Vögel auf ihrem Flug von den Brutgebieten im Norden in die Überwinterungsgebiete im Süden ihre Energiereserven auffüllen oder bei ungünstiger Wetterlage eine Zwischenlandung einlegen müssen.
Laubfrosch
Der stark gefährdete Laubfrosch ist eine Zielart, die im Gebiet Tüfwis hoffentlich bald einen neuen Lebensraum finden wird. Der Biotop-Trittstein trägt zur Vernetzung der Population im Weidenriet bei Schwerzenbach bei.
Alpenstrandläufer
Alpenstrandläufer: Die Limikole nutzte die neu erstellte Feuchtmulde bereits während den Bauarbeiten im Spätsommer 2023 als Rastplatz. (Foto: S. Lehnert)

Entlang des Glattwegs wurden auf Initiative des Naturschutzvereins Fällanden gemeinsam mit der Bevölkerung einheimische, dornenreiche Gehölzgruppen gepflanzt und Kleinstrukturen angelegt. Dabei wurden bewusst «Sichtfenster» für die Bevölkerung offengelassen.

 

Heckenpflanzung
Heckenpflanzung mit Bevölkerung, 15.4.2023

Das alte Vereinsgebäude dient als Beispiel für ökologische Massnahmen im Siedlungsgebiet. Es wurden  Fledermausnistkästen installiert, Unterschlüpfe für Wiesel geschaffen, Ast- und Holzhaufen angelegt und die Fassade mit einheimischen Pflanzen wie Hopfen und Efeu begrünt. Die Umgebung wurde durch das Einbringen von Kies und Sand sowie eine anschliessende Begrünung mit standortgerechtem Saatgut aufgewertet. Die Natur braucht jedoch Zeit, und bis die Fläche in voller Pracht erblüht, ist Geduld gefragt.

WIeselunterschlupf
Bild links: Wieselunterschlupf unter dem Gebäude, BIld rechts: Hermelin – Vielleicht bald ein Nutzniesser des Unterschlupfs? (Foto: S. Lehnert)
Fledermaus
Bild links: Nisthilfen für Zwergfledermaus und Sandstruktur; Bild rechts: Zwergfledermaus mit säugendem Jungtier
(Foto: Stiftung Fledermausschutz)  

Schon mit einfachen Mitteln können Sie ein kleines Blütenparadies oder Nistmöglichkeiten für Wildbienen und Fledermäuse schaffen. Eine Anleitung dazu finden Sie im folgenden Beitrag sowie in den untenstehenden Links.

Samenmischungen für die Ansaat von Wildblumenwiesen sind im Fachhandel zahlreich erhältlich. Achten Sie unbedingt darauf, einheimische Wildpflanzen zu verwenden. Lassen Sie sich am besten zu einer für Ihren Standort geeigneten Samenmischung beraten. Mögliche Anlaufstellen sind UFA und Sativa.

Sie haben keinen eigenen Garten und möchten bei einer ähnlichen Aktion «mitanpacken»? Der Naturschutzverein ist auf der Suche nach Mitgliedern und freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme.

 

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