Informationen des Gemeinderates Juni 2005

12. Juli 2005
Andere Gewichtungen im kantonalen Richtplan gefordert

Die Westtangente Fällanden und die Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach werden nach dem Willen des Regierungsrates kaum vor 2030 gebaut. So sieht es der gegenwärtige kantonale Richtplan vor. Der Gemeinderat will diesen Realisierungshorizont nicht hinnehmen und verlangt eine höhere Priorität zur Entlastung der Fällanderinnen und Fällander. Gleichzeitig fordert die Exekutive, die Nordausrichtung des Flughafens Zürich, die Beschränkung der Flugbewegungen und die Konzentration des Fluglärms in den Richtplan aufzunehmen.


Der (Transit-)Verkehr durch Fällanden hat in den letzten Jahren wiederum stark zugenommen und gerät regelmässig ins Stocken. Rückstaus von bis zu 2,5 km Länge nach Dübendorf und Schwerzenbach sind keine Seltenheit. Die Spitzenbelastungen am Abend betragen an Werktagen bis 850 Fahrzeuge pro Stunde. Die Wohnqualität entlang der Hauptachsen wird dadurch erheblich beeinträchtigt.

In den Einwendungen zur Teilrevision des kantonalen Richtplans macht der Gemeinderat geltend, dass dem Bau der Westtangente Fällanden (Schützenhaus bis Dübendorfstrasse) und der Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach eine deutlich höhere Priorität eingeräumt wird. Sollte die Westtangente vor der Umfahrung realisiert werden, fordert der Gemeinderat die Prüfung der Auswirkungen auf die Verkehrsflüsse. Es ist nämlich nicht auszuschliessen, dass mit dem Bau der Westtangente eine weitere Strasse erstellt wird, die zusätzlich Verkehr generiert, sodass sich das Verkehrsaufkommen im Dorfkern Fällanden nur unwesentlich reduzieren würde.

Der Regierungsrat will das Kapitel Luftverkehr im Rahmen der Teilrevision des kantonalen Richtplans nicht behandeln. Der Gemeinderat ist mit zahlreichen anderen Gemeinden des Fluglärmforums Süd der Ansicht, dass die Gesamtverkehrskonzeption ohne Berücksichtigung des Luftverkehrs unvollständig ist. Der Regierungsrat und der Kantonsrat haben wiederholt bekräftigt, dass der Flughafen nach Norden ausgerichtet sein soll. Die bewährte Nordausrichtung ist deshalb als wesentlicher Teil der Verkehrsstrategie im Richtplan festzuschreiben. Im Wesentlichen werden folgende Festsetzungen gefordert:

  • Die Landungen auf dem Flughafen erfolgen von Norden und die Starts nach Norden oder Westen.

  • Der Fluglärm wird konzentriert und das Überfliegen dicht besiedelter Wohngebiete vermieden.

  • Die Anzahl der Flugbewegungen wird auf 320'000 pro Jahr beschränkt.

  • Die Wohngebiete südlich des Flughafens sind zu schonen.

  • Südanflüge und Südabflugverfahren sind als Dauerlösung nicht erlaubt.

Der Richtplan ist für Behörden verbindlich und verpflichtet damit auch die Vertretung des Kantons Zürich im Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG. Um dies zu verdeutlichen, ist dieser Hinweis ebenfalls in den Richtplan aufzunehmen.


Badeunfall am Greifensee

Der tragische Badeunfall vom vergangenen 28. Juni hat auch den Gemeinderat sehr betroffen gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Seerettungsdienst Uster wird die Gemeinde Massnahmen zur Verhinderung von Badeunfällen prüfen und soweit sinnvoll auch umsetzen.


Revision der Verbandsordnung der Zürcher Planungsgruppe Glattal

Neben der Veräusserung der Gasversorgung Fällanden werden die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 21. September 2005 auch über die Revision der Verbandsordnung der Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG) beschliessen können. Dem Zweckverband gehören die politischen Gemeinden Bassersdorf, Dietlikon, Dübendorf, Fällanden, Kloten, Maur, Nürensdorf, Opfikon, Rümlang, Schwerzenbach, Volketswil, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen an. Die ZPG will eine geordnete räumliche Entwicklung im Verbandsgebiet fördern. Sie arbeitet die notwendigen regionalen Pläne aus und hilft mit, die Planungen der Mitgliedergemeinden auf die regionalen Ziele auszurichten.

Die heutige Verbandsordnung aus dem Jahre 1976 soll revidiert werden, weil sich übergeordnete Gesetzesbestimmungen geändert haben und Praxisänderungen von der geltenden Ordnung nicht erfasst sind. Ziel der Revision ist eine möglichst schlanke und effiziente Verbandsorganisation, um den komplexen Ansprüchen der regionalen Planung in rechtlicher, organisatorischer und administrativer Hinsicht gerecht zu werden.


Projekte des Elektrizitätswerkes in Pfaffhausen und Fällanden

Das Sekundärnetz des Elektrizitätswerkes im Gebiet Grossplatzstrasse/In der Rehweid/Lohzelgstrasse/Waldstrasse, Pfaffhausen, ist ca. 35 bis 40 Jahre alt und genügt den heutigen Bedürfnissen nicht mehr. Verschiedene Abschnitte des unterdimensionierten Kabelnetzes müssen verstärkt werden, damit die erhöhten Strombezüge in diesem Gebiet abgedeckt werden können. Die Umsetzung des Projektes kommt auf Fr. 127'000.-- zu stehen.

Im Gebiet Bergstrasse, Fällanden, führten Spannungseinbrüche zu Schäden an privaten Installationen. Um diese Einbrüche zu eliminieren, muss das Netz ausgebaut werden. Von der Trafostation Langäri bis zur Verteilkabine Unterer Rain wird eine neue Kabelverbindung erstellt. Die knapp 40 Jahre alte Verteilkabine Unterer Rain muss erneuert bzw. durch einen grösseren Typ ersetzt werden. Für diese Arbeiten ist mit Kosten von Fr. 67'000.-- zu rechnen.


Überprüfung des Altersleitbildes

Das Altersleitbild der Gemeinde Fällanden wurde 1997 erarbeitet. Der Gemeinderat wollte angesichts der Zunahme der Betagten eine fundierte Planung einleiten. Das Leitbild sollte auch als Grundlage für die Planung von Alterswohnraum, stationären Einrichtungen und von allen Altersgruppen zugänglichen ambulanten Diensten dienen.

Um die Vorstellungen und grundsätzlichen Werte für das Leben im Alter in konkretes Handeln umzusetzen, leitete der Gemeinderat aus dem Altersleitbild Ziele und Massnahmen ab, die im Herbst 2000 in der Broschüre "Älter werden - alt sein in Fällanden" festgehalten wurden. Für die Überprüfung und Anpassung der Zielsetzungen hat der Gemeinderat jetzt eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, welche aus folgenden Personen besteht: Christine Mäder (Vorsteherin Ressort Gesundheit und Umwelt), Franz Ackermann (Leiter Alterszentrum), Verena Albertin (Leiterin Pflege und Betreuung), Doris von Rotz (Leiterin Büro für Seniorenangebote), Bruno Bruggmann (Seniorenvertreter), Eveline Zanni (Spitex) und Daniel Meier (Leiter Abteilung Gesundheit und Umwelt).


Personelles

In der ersten Hälfte 2005 fanden im Kultur- und Begegnungszentrum Zwicky-Fabrik rund 30 % mehr Veranstaltungen statt als in der Vorjahresperiode. Dies wirkt sich besonders auf das Arbeitspensum von Marco Drudi, Betreuer der Anlässe, aus. Die grosse Nachfrage hält an, weshalb das Arbeitspensum rückwirkend per 1. Januar 2005 von 60 % auf 70 % erhöht wurde.

Im Budget 2005 sind nach Berücksichtigung der Teuerung rund Fr. 43'000.-- für individuelle Lohnerhöhungen vorgesehen. Gestützt auf die Empfehlungen der Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter hat der Gemeinderat per 1. Juli 2005 Lohnerhöhungen bewilligt, welche die Laufende Rechnung 2005 mit ca. Fr. 25'000.-- belasten.


Weitere Beschlüsse des Gemeinderates

An den Sitzungen im Juni hat der Gemeinderat unter anderem auch Folgendes beschlossen:

  • Die Abrechnung über die Ergänzungsaufnahmen der amtlichen Vermessung mit Gesamtkosten von Fr. 60'602.20 wurde genehmigt. Der im Juni 2002 bewilligte Kredit betrug Fr. 66'000.--.

  • Die Sanierung der Kanalisation in der Bodenacherstrasse, Benglen, verursachte Kosten von Fr. 94'971.85. Die Mehrkosten belaufen sich auf Fr. 14'971.85; die Abrechnung wurde genehmigt.

  • Die Beratungsstelle Nottelefon für Frauen - gegen sexuelle Gewalt, Zürich, wird bis 2009 mit Fr. 500.-- pro Jahr unterstützt.

  • Die Stiftung Wehrenbach, Rüti, welche erwachsene Menschen mit einer autistischen oder anderen Wahrnehmensbehinderung betreut, beschäftigt und fördert, wird bis 2008 mit Fr. 500.-- pro Jahr unterstützt.

  • In Zusammenarbeit mit der Schule findet zurzeit im Gemeindehaus die Ausstellung "Kunst aus Schülerhand" statt. Für die beteiligten Klassen wurde ein Beitrag von Fr. 100.-- an die Klassenkassen bewilligt. Die Ausstellung dauert noch bis 2. September.


Fällanden 12. Juli 2005


Kontaktperson:
Andreas Strahm, Gemeindeschreiber
Telefon 043 355 35 57
andreas.strahm@faellanden.ch

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